Jetzt waren wir ja beim Schmiedefeuer unter der Hallenburg und hatten dort die Möglichkeit einen Brettfallhammer live zu erleben.
Die Teile, mitunter der älteste Brettfallhammer Deutschlands, stehen in Zella-Mehlis im Technischen Museum Gesenkschmiede.
Will gar nicht lange drum rum reden, schau einfach im Museum vorbei und lass die Erschütterungen vom Hammer auf dich wirken!
Wie funktioniert so ein Brettfallhammer?
Da nehme ich jetzt ein Zitat aus dem Prospekt des Museums, besser kann man es nicht beschreiben:
"Beim Fallhammer wird die im Hammer (Bär) gespeicherte Energie (Bärgewicht x Fallhöhe) für das maschinelle Schmieden in einem Gesenk genutzt.
Die Firma Wahl verwendete in der Gesenkschmiede ausschließlich Brettfallhämmer, weil in unserer waldreichen Region das für die einem extremen Verschleiß unterliegenden Hebebretter benötigte Hartholz ausreichend verfügbar war. Während des Schmiedebetriebes waren hier insgesamt sechs Brettfallhämmer im Einsatz, die alle über die Transmissionsanlage angetrieben wurden.
Der Größte ist ein Lasco-Hammer mit 700kg Bärgewicht.
Vor dem Schmieden müssen die beiden Gesenkhälften zunächst aufeinander ausgerichtet werden. Im Anschluss wird der Bär mit dem Obergesenk zwischen den beiden gegenläufig rotierenden Stahlhubwalzen auf Fallhöhe gezogen und hier arretiert. Wenn der Schmied, das im Glühofen erhitzte Rohmaterial auf das mit der Schabotte (Amboss) verbundene Untergesenk gelegt hat, löst er mit dem Fußtritthebel den Hammerschlag aus.
Bei großen Schmiedeteilen sind in der Regel mehrere Schläge erforderlich. Da der Weg des Hammers nach dem Auftreffen auf das Werkstück nur im Millimeterbereich liegt, muss die Schlagkraft entsprechend groß bemessen sein.
Ober- und Untergesenk dürfen auf keinen Fall direkt aufeinander schlagen. Deshalb wird grundsätzlich mit Materialüberschuss gearbeitet, wodurch um die fertig geschmiedeten Werkstücke ein Grat entsteht, der anschließend mit einer Stanzmaschine (Exzenterpresse) abgegratet wird."
Wo fängt man da jetzt bei diesem Thema an?
Steinzeit, mit einer Aufzählung aller erdenklichen Hämmer, mit einem seichten Witz, so nach dem Motto "ich zeig dir mal meinen ...", ........mmhhh , die Reihenfolge passt eigentlich, nur werden wir es nicht so ausführlich abhandeln :-) .
Bleiben wir doch bei der Steinzeit. Häh? Stein - Hammer - passt doch was nicht, oder?
Doch, passt schon! Ein Faustkeil aus Stein ist der erste Hammer der Menscheit und somit ist der Hammer auch eines der ältesten Werkzeuge überhaupt.
Das Wirkprinzip ist seit damals immer noch dasselbe. Es wird Masse beschleunigt und diese Energie auf einen anderen Körper übertragen, um ihn z.B. wie beim Schmieden zu verformen. Punkt 1, Steinzeit, haben wir also abgearbeitet.
Punkt 2, die Aufzählung. Keine Angst werde dich jetzt nicht mit einer ewigen Liste langweilen.
Erstmal was Grundsätzliches. Es gibt Maschinenhämmer und von Hand geführte Hämmer.
In der Telchinen-Schmiede benutzen wir nur handgeführte Schmiedehämmer. Im Bild siehst du eine kleine Übersicht über die Schmiedehämmer (Dieses Bild und weitere Infos findest du im Buch "Der Schmied am Amboß")
Jetzt wirst du dich sicherlich fragen warum man wissen sollte was für einen Hammer man in der Hand hält? Ganz einfach, wenn nicht, kann es passieren das dein Hammer Risse bekommt und im schlimmsten Fall sich Splitter lösen und jemanden verletzen.
Bei den Hilfshämmern ist die Seite, auf die der Schlaghammer auftrifft, nicht gehärtet!
Merke: Trifft eine gehärtete Fläche auf eine andere gehärtete Fläche ,wird es gefährlich!
Es gibt ewig viele verschiedene Formen, Typen und Gewichtsklassen von Hämmer. Am besten du schaust da einfach mal auf die Seite von Angele, die haben eine reiche Auswahl. Eine wunderbare Übersicht und Einsatzbeschreibung findest im "absoluten" Standardwerk "Der Schmied am Amboß" , ein "Musst haben!!". Einen schnellen Überblick findest auf Wikipedia.
Jetzt zum dritten Punkt:
"Ich zeig dir meinen ....!"
Kriegen oft die Frage gestellt: "Was benötige ich denn, wenn ich das Schmieden anfangen will?"
Unsere Antwort lautet dann immer gleich: "Ein Feuer, irgend einen Eisenblock als Amboss und einen Hammer!"
Wie, nur einen einzigen Hammer? Richtig! Bei uns hängen zwar sehr viele Hämmer rum, und im Vergleich zu anderen Schmieden sind das immer noch wenige, aber wirklich ständig benutzt werden nur sehr wenige Hämmer. Ich hab da 3 Hämmer, die ich zum Großteil nutze. Auch Mumu hat eine reiche Auswahl an Zuschlaghämmer und doch benutzt er so gut wie immer den großer Vorschlaghammer, auch für die "feinen" Arbeiten, er schlägt da einfach präziser damit. Nenne es Einbildung, wir nennen es eher Gewohnheit. Der Hammer ist einfach eine Verlängerung deines Armes und den Arm wechselst ja auch nicht ständig aus :-) .
Jetzt sag ich mal was ganz frevelhaftes, was wahrscheinlich alle Anhänger von Schmied Alfred Habermann empören wird.
Normalerweise fertigt der Schmied seinen eigenen Schmiedehammer selber an. Ich bin aber eher der Meinung du solltest vorher einige ausprobieren um deine Lieblingsform und deine Gewichtsklasse zu finden. Danach kannst dir gerne DEINEN HAMMER anfertigen!
Ich hab mir z.B. mal einen Hofi-Hammer 1,5kg gekauft. Wie gesagt, eigentlich bescheuert sowas zu kaufen, wenn man es auch billiger selber machen kann. Egal! Ich hatte einfach keine Zeit und war neugierig auf den Aufbau des Hammers und die dämpfende Stielverklebung.
Ich finde ihn nur geil, wohingegen Mumu mit dem Hofi-Hammer gar nicht zurecht kommt. Mumu bevorzugt einen 1,2kg Schlosserhammer.
Grundsätzlich kannst jeden Hammer in einen Schmiedehammer umbasteln. Beim Schmiedehammer ist die Bahn balliger/runder und der Radius an der Finne größer. Warum? Somit schlägt man nicht so schnell einen "Macken" in das glühende Eisen.
Noch zwei Tipps: Ein Schmiedehammer sollte schon mindestens 1kg haben, damit du genügend Schlagenergie erzeugen kannst um das Eisen auch umzuformen. Meistens hat ein Schmiedehammer einen leicht kürzeren Stiel als ein Schlosserhammer. Damit wird er handlicher und du kannst ihn besser führen.
Hast jetzt Lust bekommen einen Hammer selber zu schmieden, dann schau es dir doch als Video an.