Wie fotografiert man Luft?
Mit dem Fotoapparat in den Himmel stieren und.... sieht irgendwie sch.... aus. Ist ja nichts drauf auf dem Bild! Eine Wolke wäre noch praktisch gewesen.
Zurück in die Schmiede zur Ideensammlung, und was geht denn da ab? Ein perfektes Foto für das Thema Luft!
Für was ein Zuschläger nicht alles nutze ist :-) !!
Feuer, Wasser und Erde haben wir ja schon in älteren Artikeln behandelt, warum aber jetzt auch noch Luft?
Luft ist doch immer da, oder?
Mitnichten, Luft und besonders Sauerstoff ist nicht immer so wie benötigt vorhanden.
Gleich zu Beginn ein Warnhinweis!
Kohlenmonoxid ist ein geruchsloses und farbloses Gas, das giftig ist, da es viel stärker an Hämoglobin bindet als Sauerstoff und so den Sauerstofftransport durch das Blut unterbindet. Das Gas wirkt innerhalb kurzer Zeit tödlich!!!!
Da dieses Gas beim Verbrennen von Kohle entsteht ist es also extrem wichtig, in der Schmiede die Zu- und Abluft richtig zu gewährleisten.
Zuluft
Für die Zuluft der zwei Essen sind 3 Radialventilatoren zuständig.
Im Normalfall wirst du die meisten Feuerstellen so vorfinden, dass der Lüfter direkt unterhalb der Esse / Feuerschüssel angebracht ist, sprich auch im gleichen Raum wie das Kohlefeuer.
Wir in der Telchinen-Schmiede haben einen anderen Weg gewählt und die Ventilatoren außerhalb der Schmiede angebracht. Somit vermeiden wir das Ansaugen von "verbrauchter, sauerstoffarmer" Luft. Hiermit erreichen wir eine wesentlich bessere und saubere Verbrennung als mit der üblichen Montage. Verbunden wurden die Ventilatoren durch Alu-Flexrohre mit den Feuerschüsseln.
Absolut ideal wäre es noch gewesen, wenn wir die Luft, bevor sie in den Brennraum gelangt, noch anwärmen würden. Diese Maßnahme würde zu einer weiteren Kohleersparnis führen.
Würden wir jetzt jeden Tag 12 Stunden schmieden, dann wäre der Mehraufwand hierfür sicherlich gerechtfertigt gewesen, so haben wir aber diese Luxus-Lösung wieder verworfen.
Bei unserer Steinkohlenesse wird die Zuluft noch konventionell über Luftklappen und die mechanische Regulierung der Ringdüse gesteuert.
Bei unserer Holzkohlenesse haben wir eine elektronische Drehzahlregelung der Ventilatoren bevorzugt. Dadurch können wir das Feuer sehr "weich" und genau steuern, was bei "extravagantem" Damast sehr von Vorteil ist.
Abluft
Jetzt pumpt man jede Menge Luft in die Esse und produziert auch eine Menge Verbrennungsgas und Rauch.
Das Zeug muss ja jetzt irgendwohin! Hierfür ist der Rauchfang zuständig. Dieser soll den Rauch auffangen und über den Kamin nach draußen transportieren.
Jeder Schmied kennt das Problem "Rauch". Vor allem beim Anzünden oder Kohle nachlegen wird es qualmig. Bei uns in der Schmiede unterstützt, den natürlichen Zug des Schornsteins, ein Rauchgasventilator den Abtransport der verbrauchten Luft.
Belüftung
Da sich unsere Schmiede in einem relativ kleinen Raum befindet, haben wir uns noch was für die Belüftung überlegt. Durch 2 weitere steuerbare Gebläse können wir einen "Überdruck" erzeugen, der den Rauchabtransport über den Rauchfang noch weiter unterstützt und für genügend Frischluft zum Atmen sorgt.
Unser Rauchfang ist zudem doppelwandig . Das Außenblech ist dann auch noch genau andersrum geneigt als bei einem üblichen Rauchfang. Hierdurch wird der Wärmeluftwirbel stark reduziert, welcher den Rauch aus dem Rauchfang zieht.
Das Ergebnis lässt sich "atmen"!
So gut wie kein Staub und keinen Rauch mehr in der Schmiede!
Im Rauchfang haben wir dann noch etwas Neues eingebaut.
Mit den Leitblechen, die wir in den Rauchfang eingebaut haben, sind wir nicht zu einem befriedigenden Ergebnis gelangt. Es gab immer wieder Rauchwirbel, die den Rauch in den Raum transportiert haben.
Durch den Einbau eines Gitters konnten wir fast alle Wirbel beseitigen - der Arbeitsraum bleibt rauchfrei!
Willst du sehen, wie wir die neue Schmiede gebaut haben, dann schau doch mal unseren Umbaubericht an.