Schmiedestammtisch in Ebershausen


Schmiedestammtisch in der Bergschmiede Joas 17 bis 19-08-2018

Prolog


Auftrag:

Unser Stand soll zu Stefan nach Ebershausen.

Schwierigkeit:

Baustellen und die dazugehörigen Umleitungen; es sollte noch ein Beifahrer mit Verdauungproblemen erwähnt werden 

Entfernung Luftlinie:

18km Ichenhausen - Ebershausen ; welche beide im Landkreis Günzburg liegen! 

Tatsächliche Strecke:

Und da beginnt das Problem! Drei Chaoten im roten Spaßmobil, die sich nicht einig sind, wie man fährt. Am Schluss haben wir dann 3 Landkreise durchfahren, 48km verblasen, zwei von uns haben das erste Mal neue Regionen gesehen und am Ende haben wir fast noch den Amboss verloren.

Alles in Allem war es ein gelungener Transport! 


Ebershausen, ein Ort an dem sich Schmiede wohl fühlen!

 

Stefan hat wieder in seine Bergschmiede zum Stammtisch eingeladen.

Gleich mal vorweg, alle, die nicht dem Ruf gefolgt sind, haben was verpasst!

 

Diesmal brannten nicht nur die Feuer in der Schmiede, sondern wir haben draußen auch mit unserem Stand aushelfen dürfen.

Überall auf seinem Anwesen brannten somit Schmiedefeuer und es wurde gehämmert, gequasselt, gelacht, probiert, Erfahrungen ausgetauscht,....


Stefan war wieder ein perfekter Gastgeber und hat uns mit allem was der Schmied so braucht versorgt.

 

Werkzeuge, wie z.B. der im Bild zu sehende Federhammer, wurden herangeschleppt und für das leibliche Wohl gab es wieder reichlich lecker Speiß und Trank!

 

Danke Stefan!


Was macht man nun so auf einen Schmiedestammtisch?

 

Eigentlich das Gleiche wie in der Gastwirtschaft. Trinken Bier, hauen uns die Bäuche voll, schmieden Pläne wie man die Welt verbessern (erobern; für alle Pinky & Brain-Fans) kann, und garnieren das dann mit heißem Eisen und viel Lärm von den Hämmern.

 

Jetzt wird dem ein oder anderen aufgefallen sein, dass wir die Punkte "Bier" und  "Bauch voll schlagen" fast schon zur Meisterschaft gebracht haben.

Bei der "Weltverbesserung" sind wir noch am Anfangsstadium, jedenfalls klappt das mit dem Labbern schon.


Damit es nicht heißt, wir hätten nur sinnlos Kohle verheizt, haben wir auch was geschmiedet.
Einen Griff für den Kühlschrank, Flaschenöffner, Nägel als Gastgeschenk, Messer und einen Stierkopf. 


Schmiedestammtisch in der Bergschmiede Joas


Da erscheint doch mitten am Abend eine Kontaktanfrage über Facebook. 

Joas Stefan, keine Ahnung wer das ist, was will der denn von mir?

Kurz gechattet und es stellte sich raus, dass er Schmied ist und uns zum Schmiedestammtisch einladen will. Logo, aber wo?

In Ebershausen! Mensch das ist ja nur ein Katzensprung von uns entfernt!

Manchmal schaut man soweit über den Tellerrand, dass man die Suppe gar nicht mehr sieht! 

Zugesagt und den Samstag darauf (19.08.2017) losgefahren.

Was soll ich sagen, bei der Ankunft wurde bereits schon fleißig gehämmert, ein wunderschöner Klang!

Kurz die Runde begrüßt und schon war man eingereiht.

Ein paar Minuten später holte uns dann Stefan in den Nebenraum und zeigte uns ein "seltsames" Stück Metall und fragte : "Na, was ist des?"

Ratlose Blicke in der Runde. Ich hab es dann mal mit "Kunst" als Antwort versucht. Hört sich jedenfalls besser an als "Schrott" oder "letzter misslungener Schmiedeversuch". 

Meine Antwort "Kunst" war falsch und die anderen zwei Antworten auch. Mist!!

 

Ich lass dich jetzt mal genauso rätseln, wie Stefan es bei uns gemacht hat, die Lösung findest du dann im Artikel :-)


Erster Eindruck - Eine geile Werkstatt!

 

Platz im Überfluss, aufgeräumt, viel "Spielzeug" drinstehen, so muss das sein!

Gleich mal meinen Hammer gezückt und einen Nagel geschmiedet, für den Nagelbaum.

Für alle denen der Begriff "Nagelbaum" noch nichts sagt, hier die Erklärung: In den meisten Schmiedestätten findet sich irgendwo ein Baumstamm, Holzbrett, Balken,... oder so etwas in der Art, wo lauter Sachen drinstecken. Mal haben sie mehr oder weniger mit einem ursprünglichen Nagel zu tun. Auf alle Fälle fertigt jeder Schmied, der auf Besuch vorbeikommt einen "Nagel" an und verewigt sich dadurch.


Der Nagel wurde eingeschlagen und was nun? Schauen wir mal was die anderen da so machen.

Ah, Lochen! Die schmieden also einen Hammerrohling und treiben das Loch durch.

Das war schon beeindruckend was da Alexander hier zeigte! In nur zwei Hitzen (2x Erwärmen im Feuer) das Loch durchhämmern, starke Leistung!

Irgendwo liegt doch das Geheimnis begraben? Wieso geht der Lochhammer dermaßen leicht durchs Material?


Nebenan siehst du das Ergebnis der Lochungen. Der linke Hammer war der Überflieger. 

Alexander kommentierte es mit den Worten:

"Ich liebe es hart und schmutzig! Ich mach mir da keinen Kopf mehr mit ewig langem Formschleifen und Rumgealber!"

Der fabrikneue Lochhammer in der Mitte benötigte 4 Hitzen und war danach an der Spitze krumm!

Der Hammer von Alex überstand die Lochungen ohne Verformung und ging wie Butter durch den Stahlblock.


Was winzige Kleinigkeiten in der Formgebung für Auswirkungen haben können.

Danke für die Lehrstunde!!!

 

Während der ganzen Locherei und Schmiederei wurden dann auch immer wieder Lieder zum Takt angestimmt. 

Leider hab ich es versäumt sie aufzunehmen. 

Nur geil! 

Bin beim Singen die volle Dachplatte. Hätte gerne mit eingestimmt, aber da wäre es mir dann wie dem Barde "Troubadix" in den Asterix-Comics ergangen.


Stefan hat dann immer wieder irgendeinen Krempel daher geschleppt, dessen Funktion wir dann erraten sollten.

Manchmal wussten wir es, aber dann kam wieder sowas wie auf diesem Bild.

Wurde damals im Bergbau eingesetzt um Stützdeckenbalken in den Bergstollen zu setzen.

 

 


Um das Rätsel vom Anfang zu lüften, hier die Lösung:

 

Es ist der Schmiederohling für eine Heu-/ Mistgabel.

 

Der Rohling wird durch einen "riesigen" Schlaghammer aus einer Metallplatte gestanzt und danach werden die einzelnen Zinken der Gabel von Hand ausgeschmiedet. 

 

Wird heute ganz anders gefertigt, meistens werden die Zinken angeschweißt, aber man kann sagen was man will, die geschmiedete Gabel ist für die Ewigkeit gebaut.


Mit Steaks und Würstchen von der Schmiedeesse, Bier, Fachgesimpel, Gesang und lustigen Geschichten klang der Schmiedetag aus.

 

Tolle Sache so ein Schmiedestammtisch!

Herzlichen Dank für die Einladung!

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Teilnehmer: