Die Telchinen-Schmiede fertigt Türbeschläge für das Archäologieprojekt "Campus-Galli" an!


Die Türbeschläge für die Kirche werden in Campus Galli montiert!


Campus Galli - Die Türbeschläge der Holzkirche sind montiert!
Campus Galli - Die Türbeschläge der Holzkirche sind montiert!

Das Team von Campus Galli hat sich trotz Corona nicht den Schneid abkaufen lassen und haben in der Saison 2021 richtig rangeklotzt. 

Eine der Vorarbeiten, welche notwendig für die Montage der Beschläge wurde, war das Vordach der Kirche am Haupteingang. Die Beschläge wurden zwar mit Bienenwachs behandelt, was aber nur begrenzt vor Witterung und Korrosion schützt. Ein Vordach ist da schon eine top Lösung.

Nun sind die Beschläge im Stil des 9. Jahrhunderts an der Kirchentüre aus Eiche, und wir finden, es sieht gut aus!


Die Telchinen-Schmiede hat die , im Stil des 9. Jahrhunderts, geschmiedeten Türbeschläge an der Holzkirche in Campus Galli am 14.11.2021 montiert.
Geschmiedete Türbeschläge an der Kirche in Camus Galli! / Stand 14.11.2021

Vielleicht noch ein paar kleine Erläuterungen zu den Beschlägen:

  • Normalerweise dienen die Beschläge (hier wären es die linken 2 "Hufeisen", der Aufnahme für die Türangeln.  Hier sind sie reine Zierbeschläge, da die Eichentür mit Holzangeln konstruiert ist.
  • Durch die schlanke Form der Nägel und die Verwendung von Eiche als Türmaterial entsteht eine fast nicht mehr zu lösende Verbindung zwischen Holztüre und Eisenbeschläge. Die Gerbsäure im Eichenholz reagiert mit dem Eisen der Nägel und sorgt so für eine extreme Haftung zwischen den Materialien.
  • Oftmals dienten die Kirchen auch als "Schutz-/ Rückzugsräume". Durch ihre sehr solide Bauart waren sie ein sicherer Zufluchtsort z.B. vor Unwetter. Genauso boten sie Schutz vor Gauner, Räuber,...  Um das Aufbrechen einer Türe zu erschweren  wurden die Beschläge so montiert, dass sie hinter dem Türrahmen teilweise verschwinden. 
  • Die Nägel haben einen flachen Kopf und die Beschläge "scharfe Kanten, sprich ohne Fase.  Wir haben uns beim "Nachbau" der Beschläge an der Karlstüre orientiert.  Hier sieht man wie sich die Stil-Geschmäcker über die Jahrhunderte änderten.

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Schmieden im 9.Jahrhundert, oder „Erfahrung ist das, was man vor 2 Minuten gebraucht hätte!“


Die Schmiede von Campus-Galli und der Telchinen-Schmiede
Oben, von links nach rechts: Johannes Wolf, Armin Lechner, Roland Dirr, Christian Schnurra / Unten, von li. nach re. : Hannes Napirala, Andreas Trautwein, Thilo Olschewski

Im Jahr 2019 sind wir auf „Campus Galli“ aufmerksam geworden, haben uns mal mit den Akteuren dort bekannt gemacht und uns den „Klosterbau“ mal angeschaut.

Was soll ich sagen, wir haben Lunte gerochen und gleich mal angefragt, wie wir mitmachen können.

Jetzt hat der Coronavirus dieses Jahr fast alles durchgewirbelt, aber der Wunsch, in Meßkirch zu schmieden, blieb. Am 08. bis 09. August war es dann soweit. Die Telchinen-Schmiede betrat die Bühne des 9. Jahrhunderts, um Türbeschläge für die Holzkirche vor Ort zu schmieden.

Johannes und Thilo, die beiden Schmiede bei Campus Galli, waren schon auf uns genauso gespannt wie wir auf sie.

 


Die Aufgabe war, die Beschläge der Karlstüre in ähnlicher Form, angepasst an die vorhandene Holztüre, zu schmieden.

„Kein Problem!“, war die Meinung bei uns in der Schmiede, als wir noch Zuhause waren. Da wir ja eh auch in unserer Schmiede mit Holzkohle und von Hand arbeiten, dürfte sich da kein Problem auftun. Kurz noch über die Bauskizze darüber geschaut und das Foto der Karlstüre auf dem Bildschirm betrachtet und los ging es ins 9. Jahrhundert.

Kaum angekommen auf der „Kloster-Baustelle“ wurden wir herzlich empfangen und es ging gleich los. 

 


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Große Töne!


Schmiedeluppe
Schmiedeluppe

Es kommt ab und zu vor, dass wir recht große Töne spucken in unserer Schmiede.

So sind wir eines Abends nach getaner Arbeit zusammengestanden und haben uns gefragt was wir den noch so machen könnten.

Nachdem "Pinky and the Brain", also wir, die Welteroberung bereits vorbereitet haben und die Sache läuft, wurde es Zeit sich einer neuen zukünftigen Aufgabe zuzuwenden.

 

Irgendwie sind wir dann so auf experimentelle Archäologie zu sprechen gekommen. In Frankreich bauen sie doch eine Burg aus dem Mittelalter nach. Wie heißt die noch gleich? Ah ,richtig "Guédelon"!

Bei sowas mitmachen wäre schon cool! 

Sag mal, gibt es das eigentlich nur in Frankreich?

Nach einiger Recherche sind wir dann auf  "Campus Galli" aufmerksam geworden. Das ist doch mal was, das der Welteroberung nahe kommt. Das schauen wir uns mal an. Flux hingedüst und sich die Sache mal genau angeschaut. Das ist echt ein MEGAPROJEKT, was die dort angeleiert haben.  Noch ein paar Mal hingefahren und einige Sachen besprochen und die Entscheidung war gefallen, 

WIR MACHEN MIT!


Das erste Projekt wird ein Nachbau der Angeln der Karlstüre in Aachen sein. Von der Eisenluppe bis zur fertigen Türangel.

Jetzt lag noch in der Schmiede eine Luppe rum. Ein bröseliges Ding, wo einiges bei der Herstellung im Rennofen schief ging. Zuviel Kohlenmonoxid, falsche Temperaturführung,... sprich ein Fehlschlag.

Genau richtig zum Üben. An so einer Luppe ist klar das alles Mögliche bei der Verarbeitung schief geht. Also rein damit ins Feuer und los ging es mit Schmieden.

Und, was soll ich sagen, wir haben etliche Erkenntnisse daraus gezogen:

- Wie die Luftzufuhr am geschicktesten gestaltet sein muss.

- Welche Werkzeuge wir für die Handhabung und für das "Tricksen" benötigen.

- Wie wir Kohle einsparen können.

- usw......

 

Die ersten Schritte sind gemacht. Leider hat uns nun das Coronavirus ausgebremst. Da der Klosterbau aber ein Projekt über die nächsten 50-80 Jahre ist, wird diese Verzögerung am Schluss nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Wir freuen uns jedenfalls auf die nächsten Jahre der Zusammenarbeit!

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